Ocrevus®  (Ocrelizumab) 21.11.2023
Neue unerwünschte Wirkungen: immunvermittelte Kolitis, Pyoderma gangraenosum

Bei Patienten, die Ocrevus nach der Markteinführung erhielten, wurde über eine immunvermittelte Kolitis berichtet, die sich als schwere und akut auftretende Form der Kolitis darstellen kann. Einige Fälle von Kolitis waren schwerwiegend und erforderten einen Krankenhausaufenthalt, und bei einigen wenigen Patienten war ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Bei vielen dieser Patienten waren systemische Kortikosteroide erforderlich. Die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Behandlung und dem Auftreten der Symptome reichte in diesen Fällen von einigen Wochen bis zu Jahren.
Während der Behandlung mit Ocrevus sollten die Patienten auf das Auftreten von immunvermittelter Kolitis überwacht und umgehend untersucht werden, wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine immunvermittelte Kolitis hindeuten könnten, wie z.B. neuer oder anhaltender Durchfall oder andere gastrointestinale Anzeichen und Symptome.

Unter Behandlung mit Ocrevus wurden Fälle von Pyoderma gangraenosum beschrieben. Bei anderen anti-CD20-Antikörpern wurden auch andere schwere Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) und Stevens-Johnson-Syndrom beobachtet. Zur Differenzierung verschiedener Hautreaktionen und Festlegung der anschliessenden Behandlung ist eine Hautbiopsie hilfreich. Für den Fall, dass ein derartiges Ereignis eintritt, ist ein Abbruch der Behandlung in Erwägung zu ziehen.

Quelle:
Fachinformation Ocrevus® , Stand 10/2023